„… weil ich Balsamico so liebe.“

Ein Ort wie gemacht zum Tanzen und Träumen

Das zweite Musik- und Kulturfestival zog an drei Tagen etliche Hundert Gäste an – Die Atmosphäre begeisterte

Von Lilly von Consbruch Heidelberg. Die Premiere im letzten Jahr war so vielversprechend, dass sie nach einer Wiederauflage rief – und so lud zum zweiten Mal der Freundeskreis Wolfsbrunnen am Wochenende zum Musik- und Kulturfestival auf der Anlage ein. Während am Freitag noch die Klänge des Solina-Cello-Ensembles durch das Tal klangen, eroberte am Samstag die Band „Balsamico“ mit Liedern von Amy Winehouse, Prince und Queen die Open-Air-Bühne am Schlierbacher Wolfsbrunnen. „Wir wollen diesen wunderbaren Ort mit Leben füllen und den Menschen einen Grund geben, herzukommen“, erklärte der erste Vorsitzende des Freundeskreises, Andreas Hauschild. Durch ein ganzjähriges Kulturprogramm lockten sie immer wieder Kunst- und Literaturinteressierte zu Lesungen, Theateraufführungen und Konzerten an den Wolfsbrunnen. Wichtig sei ihnen dabei, dass sie für alle Altersgruppen etwas anbieten könnten. Besonders an dem dreitägigen Festival gelinge ihnen das, so Hauschild – und das bei komplett freiem Eintritt bei allen Konzerten. Das Festival wurde am Freitag mit der Ausstellung der Künstlerin Theresia Gaa eröffnet und durch klassische Klänge des Solina-Cello-Ensembles begleitet. „Die Stimmung war da schon ganz besonders“, meinte Marion Hauschild, die es freut, dass dieses Jahr wieder viele neue Gesichter bei dem Festival auftauchten. „Die Gäste kommen wirklich aus dem ganzen Rhein-Neckar-Kreis“, mutmaßte sie und erläuterte, dass die verschiedenen Bands auch ihre eigene Fangemeinde mitbrächten: „So entdecken immer mehr Menschen unser Festival und diesen schönen Ort.“ Am Samstag lag der Schwerpunkt des Festivals auf der musikalischen Unterhaltung. Andreas Hauschild war besonders froh darüber, dass die Band „Striped Off“ spielte. „Das ist eine Gruppe von sechs jungen Musikern der Musik- und Singschule Heidelberg, die Klassiker und neuere Popmusik spielt“, erklärte er und fügte hinzu: „Für die war das natürlich eine große Gelegenheit – und wir freuen uns, wenn wir für unser Angebot Heidelberger Künstler gewinnen können.“ So begeisterte auch die Gruppe „Balsamico“ um den Heidelberger Sänger und Songwriter Peter Saueressig mit ihrem Auftritt. „Ich habe das Festival hier letztes Jahr verpasst“, meinte eine Besucherin, die begeistert zum Takt der Musik mitklatschte: „Dieses Jahr wollte ich aber unbedingt kommen, weil ich ,Balsamico‘ so liebe.“ Auch zwei Gäste aus Neuenheim, die bereits zum zweiten Mal das Festival besuchten, waren von der Band und der Stimmung allgemein begeistert: „Diese Atmosphäre ist hier einfach wahnsinnig schön, und das Festival ist immer wieder ein tolles Ausflugsziel.“ Andreas Hauschild rechnete mit über 500 Gästen am Samstag, bei der Eröffnung seien es aber weniger gewesen. „Es ist immer ein Kommen und Gehen“, erklärte er. Wenn die eine Band fertig sei, verändere sich häufig auch das Publikum: „Das wechselt dann einmal durch, aber genauso ist es ja auch gedacht.“ Auch am Sonntag kamen noch einmal ganz neue Gäste: Durch das Puppentheater Plappermaul wurden die jüngsten Besucher angelockt, während das Live-Painting-Projekt vor allem an Jugendliche gerichtet war. Und ein ganz besonderer Auftritt wartete am Sonntagabend auf die Anwesenden: „Freddy Wonder gehört hier schon fest dazu“, erklärte Hauschild, „da gibt es eigentlich immer einen Riesenansturm.“ Auch die Gäste, die nicht zu der Musik tanzten und direkt vor der Bühne standen, genossen die entspannte Atmosphäre, so ganz im Grünen. „Mir gefällt die Stimmung, aber ich muss jetzt nicht unbedingt tanzen“, sagte eine ältere Besucherin, „für mich ist das hier ein schöner Ort zum Träumen.“ Auch Andreas Hauschild ist aufgefallen, dass die Gäste aus unterschiedlichen Gründen zum Festivalkommen: „Unser Biergarten und die Musik locken viele Besucher an, aber manche nehmen sich auch einfach ihre Decken mit und legen sich auf die Wiesen in die Sonne.“ Und dann lacht er: „Das ist hier ein bisschen wie Woodstock für Ältere.“

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